Jeder Reisende weiß wie es ist. Man möchte zu einem bestimmten Ort, hat aber keinen blassem Schimmer wie genau man dorthin kommen kann. Dann fragt man dann die Einheimischen und diese erklären dir schlicht auf welches Gefährt du dich „schmeißen“ musst um eben zu deinem Wunschziel zu gelangen. Das aus einem Gefährt dann auch einmal schnell drei oder fünf werden, ist dann auch egal. Denn manchmal muss man eben ein paar Qualen auf sich nehmen, um die schönsten Orten der Erde zu erreichen. Hier einmal eine kleine Auflistung einiger unserer Transportmittel.
10. Im Schlafzug von Hanoi nach Hué
Vietnam: Eine schlaflose Nacht mit verschiedenen Haarfarben auf den Betten, unsere Zimmergenossen rotzten unbekümmert auf den Boden des Abteils und führten mehrmals lauthals Telefongespräche mit ihren Lieben
9. Autofahrt über die 4WD Gibb River Road
Australien: Fahrt mit unserem uralten VW-Kultmodell über die 4WD Gibb River Road in der Angst, der Bus könnte auseinander fallen, kurz for der Regenzeit, die Flussbetten hätten jeden Moment mit Wucht ansteigen können
8. Im Schlafbus von Mui Né nach Ho Chi Minh
Vietnam: Eine absolut turbulente Nachtfahrt stets über dem Geschwindigkeitslimit vorbei an mehreren Unfällen und Verkehrstoten am Straßenrand, wir haben wieder mal kein Auge zugetan
7. Bootsfahrt auf dem Irrawaddy River
Myanmar: Eine Fahrt hoch von Mandalay nach Katha auf einem typischen Boot der Einheimischen, wir verstanden, wir kommen am selben Nachmittag an, stattdessen verbrachten wir 36h auf dem Dach dieses Bootes
6. Fahrt im Pick Up Truck nach Lonton
Myanmar: Mit 3h Verspätung begann die Fahrt über Flüsse und Schlaglöcher mit Ankunft nach 4h im 40km entferntem Ort, bei aufkommenden Regenschauern hielten wir Passagiere die Schutzplane selbst fest
5. Busfahrt mit den Lokals von Butari nach Kigali
Ruanda: Stundenlange Fahrt inmitten der Einheimischen mit waghalsigen Überholmanövern, viele Passagiere haben auf den Boden statt wie sonst aus dem Fenster gekotzt, unser Nachbar roch extrem nach Scheisse
4. Zugfahrt vom Norden zurück nach Mandalay
Myanmar: Nach 12h Verspätung und Übernachtung auf Matten am Bahnhof saßen wir 28h in der 3. Klasse, der Zug hat so geschaukelt, dass wir uns immer noch wundern, dass er nicht entgleist ist.
3. Fährfahrt von Penang nach Langkawi
Malaysia: Meterhohe Wellen, das Boot schaukelte soweit seitlich, dass wir durch’s Fenster in den Ozean schauen konnten, es roch nach Urin und Kotze, vieles war kaputt gebrochen und wir hörten Schreie voller Todesangst.
2. Mit kaputtem Zylinder- kopf durch die Wüste
Australien: Mit kaputtem Zylinderkopf ging es 2000 km durch das Nullarbor, es gab auf der ganzen Strecke nur zwei Roadhäuser, da hieß es regelmäßig Anhalten, Wasser und Öl auffüllen und weiter.
1. Fahrt durch die Rocky Mountains im Schnee. 1000 km ohne Heizung.
Kanada: Eine Fahrt, die uns wie eine Ewigkeit vorkam, war die von Vancouver nach Canmore bei Banff. Unsere Heizung ging seit dem Kauf des Autos nicht, aber wie man als Backpacker so ist, man nutzt die Reparaturkosten von 500 $ lieber zum Herumreisen als zum heil machen. Es wurde, je näher wir den Rockies kamen, zunehmend kälter bis wir schließlich mit tauben Zehen, steifen Fingern und einem winzigen Kuckloch in der Frontscheibe, denn die war nicht nur von aussen sondern auch von innen zugefroren, an meterhohen Schneebergen vorbeifuhren. Den Weg zur Autobahnabfahrt fanden wir nur mit Mühe durch unser heruntergekurbeltes Beifahrerfenster. Wir hatten es damals gerade noch bis zu unserem Ziel geschafft.
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